Viele Wolfsbefürworter verbreiten unermüdlich den Mythos vom harmlosen und scheuen Wolf.
Wer dem widerspricht, wird und wurde von Anfang an entweder als märchenverhaftet und töricht abgetan, oder, vor allem in den einschlägigen Internetforen, verunglimpft und angefeindet.
Die dadurch ausgelöste Polarisierung geht bis hin zu Hasskommentaren auf beiden Seiten und Androhung von Gewalt.
Leider wurde und wird ein verklärtes Bild vom Wolf auch immer wieder durch die Multiplikatoren des Wolfsmanagements und dessen Beauftragten verbreitet.
Auf der Plattorm Wolfeducationinternational kann man nachlesen, wie es in den USA und Kanada zum Mythos über den harmlosen Wolf kam ( siehe auch Menüpunkt Geschichte /
Nordamerika).
Selbst nach zwei aktuelleren Todesfällen in den USA und Kanada durch wildlebende Wölfe, und weitere Fälle durch habituierte
Wölfe, kann nicht sein, was nicht sein darf.
So wurde versucht, die Urheberschaft des Wolfes zu bestreiten
und sogar den Opfern selbst die Schuld zuzuschreiben.
Ein Beispiel dafür ist der Tod des Studenten Kenton Carnegie.
Die ideologische Stilisierung des Wolfes widerspiegelt sich
in der These "Der Wolf war schon vor uns da, also gehört er hier-her und hat ein Recht, hier zu leben". In Erweiterung "Der Wolf hat ein gleiches Lebensrecht wie wir Menschen" mit der Schluss-
folgerung "Der Mensch hat kein Recht, einen Wolf zu töten",
ein Postulat der Speziesismustheorie.
Für eine Auseinandersetzung mit dieser Ideologie ist hier nicht genug Raum. Zu konstatieren ist jedoch ein neues Element im
Verhältnis Mensch - Tier. War vorher vom Tierschutz die Rede,
so geht es jetzt um Tierrecht.
Ursprung ist sicher eine große Tierliebe und der berechtigte Zorn über grausame Methoden von Tierhaltung, -zucht, -fang, -schlachtung, -umgang usw.
In ideologischer Konsequenz hätte dann aber auch d i e Tiere ein Recht auf Leben, welche Wölfe sich zur Beute auserkoren haben. Oder andersherum, der Wolf hätte nicht das "Recht", andere Tiere zu töten, da das deren Recht auf Leben entgegensteht.
Bei Heimtieren versucht man diesen Widerspruch durch den Trend zu vegetarischer oder veganer Hunde- und Katzennahrung zu lösen.
Leider gehen Tierrechtler oft ins Militante über. Brandstiftung, Sachbeschädigungen, Aktionen gegen Jäger, Gewalt und Morddrohungen sind traurige Beispiele dafür.
http://www.outfox-world.de/news/jaeger-brutal-niedergeknueppelt.html
Dass aber ausnahmslos jeder Mensch allein durch sein "Dasein"
Tiere tötet, wird von den Tierrechtlern selbstgerecht ausgeblendet
und verdrängt.
Tierschutz bedeutet immer eine Güterabwägung im Rahmen der Ethik und der Gesetze, besitzt somit keine Exklusivität und keinen Rechtsvorrang pro Tier.
Eine noch weiter gehende Ideologie ist das Konzept des "Zurück zur Natur", und zwar wörtlich gemeint. Die Idee ist nicht ganz neu. Aber verstand man vor hundert Jahren darunter noch, sich einen Schrebergarten zuzulegen oder mit den Pfadfindern die Natur wiederzuentdecken, so ist heute ein stark misanthropisches Element hinzugekommen.
Der Mensch, als "schlimmstes aller Tiere", solle die Natur doch möglichst in Ruhe lassen, dann würde alles wieder ins Gleichgewicht kommmen: Die Natur ist das Gute an sich und der Mensch der Zerstörer, der eigentlich gar nicht in die sonst so heile Welt hineingehört.
Diese Ideologie impliziert das Ansinnen, nur durch die
uneingeschränkte Ausbreitung von Wölfen und anderen
Großraubtieren könne sich die Natur regulieren.
Mal abgesehen davon, dass die Natur eben nicht das Paradies ist, sondern jede Menge Tod, Verderben und Leiden für alles Lebende bereithält, lautet das Gesetz der Evolution, dass langfristig der Anpassungsfähigste in ihr überlebt. Und derjenige wird sich
das Leben so komfortabel wie möglich einrichten. Darin unter-scheidet sich der Mensch nicht vom Tier. Selbst Naturschützer und Tierrechtler nehmen das für sich in Anspruch.
Ein freiwilliger Existenzverzicht einer Spezies zugunsten einer
anderen ist in der Natur nicht vorgesehen.
Ein verantwortungsvoller und nachhaltiger Umgang mit den Naturressourcen darf dahingegen nicht in Extremismus ausarten.
Naturreservate und Renaturierung sind die eine Sache, aber "Rewilding" auf dem Rücken und zum Schaden der betroffenen
Bevölkerung ist menschenfeindlich.
Ein gutes Leben mit gesicherter Existenzgrundlage führen wollen,
wie es sich die Menschen in unserem Kulturkreis geschaffen haben, aber gleichzeitig die unberührte, wilde, ursprüngliche Natur zurückzufordern, ist entweder eine naive romantische Illusion oder misanthropisches machtpolitisches Kalkül.
Naturschutz total... "Wo der Wolf jagt, wächst der Wald" ??
http://www.lr-online.de/regionen/weisswasser/Freie-Sicht-fuer-Wolf-und-Autofahrer;art13826,3600831
Zerstört der Naturschutz die Natur?